Wechsel zu Öko-Strom-Anbietern

Wechsel zu Öko-Strom-Anbietern
(04.03.2011) — Kirchenzeitung "Glaube und Heimat"
Interview mit dem Finanzdezernenten der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Oberkirchenrat Stefan Große, zum Stromwechsel - erschienen in der Kirchenzeitung "Glaube und Heimat" am 6. März 2011

Jetzt zu Ökostrom wechseln!Innerhalb der EKM-Kampagne »Klimawandel - Lebenswandel« wird auch ein Wechsel zu Öko-Strom-Anbietern empfohlen. Die EKM hat mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) einen Vertrag gemacht, was nicht nur auf Zustimmung stößt.

Herr Große, die EKM-Synode hatte sich nach Aussagen von Präses Wolf von Marschall im November dagegen ausgesprochen, einen bestimmten Stromanbieter zu empfehlen. Trotzdem ging im Januar ein Brief mit einer Empfehlung an die Pfarrämter. Wird die Synode nicht ernst genommen?

Oberkirchenrat Stefan GroßeGroße: Natürlich wird die Synode ernst genommen. Der Beschluss spricht sich nicht gegen etwas aus, sondern fordert die Gemeinden auf, das Kampagnen-Material zu nutzen und den Wechsel zu einem Ökostromanbieter zu beraten. In der Begründung werden vier genannt: die EWS, Greenpeace-Energy, die Naturstrom AG und Lichtblick. Genau dort findet sich auch der Satz: »Die EKM hat für den Zeitraum der Kampagne eine Kooperation mit den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) vereinbart.« Genau wie die Synode weist der Brief auf diese Kooperation hin. Wichtig ist der Kern, das steht auch in meinem Brief an die Pfarrämter: Mit dem Umstieg auf Öko-Strom kann besonders viel klimaschädliches CO2 eingespart werden.

Auch wenn Sie den Anbieter nur empfehlen, kann doch zum Beispiel das Beilegen des Formulars als Nötigung betrachtet werden. Wäre nicht ein Preis-Vergleich zwischen Öko-Stromlieferanten neutraler gewesen?

Große: Ein Preis-Vergleich wäre sehr unübersichtlich. Die unterschiedlichen Durchleitungsgebühren der Stromnetzbetreiber und die verschiedenen Grundpreise der Stromanbieter machen einen Vergleich sehr komplex. Außerdem darf für Christen Geld nicht das alleinige Kriterium sein. Mit dem beigefügten Formular bieten wir den Gemeinden einen Service. Das Formular zeigt auch: Stromwechsel ist einfach. Das ist ein Hinweis auf unseren Partner, mehr nicht. Unsere Gemeinden lassen sich zu nichts zwingen, das ist auch gut so.

Auch aus den Gemeinden ist Kritik zu hören. Was hat die EKM veranlasst, EWS vorzuziehen?

Große: Nicht nur Kritik, auch viel Zustimmung. Unsere Kooperation begründet sich, da EWS die einzigen Öko-Stromhändler sind, die uns zertifiziert garantieren, nicht mit der Kohle- oder Atomwirtschaft oder deren Tochterunternehmen verknüpft zu sein. Wir wollten angesichts der atomkritischen Synodenposition möglichst keine Kompromisse eingehen. EWS unterstützt zudem unsere Kampagne aktiv, stellt den Gemeinden Infomaterial zur Verfügung, kommt vor Ort - und gibt für jeden neuen Kunden 25 Euro in einen EKM-Energiesparfonds, aus dem wir Energieberatung für Gemeinden unterstützen. Im Gegenzug machen wir EWS bekannter. Für uns ist das eine Partnerschaft auf Augenhöhe, und für die Gemeinden ist es ein verlässliches Angebot.

Fragen und Antworten zum Ökostrom sowie zum Ökostrom-Anbieter EWS: Ökostrom-FAQ.pdf (pdf-Datei; Dateigröße 54 KByte)