Strom - Lieber mal ausschalten!

Denn wir haben uns an die zahlreichen Helfer in Küche, Büro, Wohnzimmer und Bad gewöhnt. Wie ärgerlich, wenn wirklich mal für ein paar Stunden der Strom ausfällt!
Unstrittig ist jedoch, dass Strom gespart werden muss. Fossile Ressourcen wie Kohle oder Öl werden knapper, die Erschließung von Lagerstätten sowie die Förderung erfordern mehr Aufwand und bergen höhere Risiken. Mit Ausnahme von Öl aus der Tiefsee und Erdgas wurde bei allen fossilen Energieträgern der Punkt ihrer maximalen Förderung (peak oil) bereits überschritten. Unabhängig davon, wie lange Öl und Kohle noch reichen, wird die tatsächlich geförderte Menge bei weltweit steigendem Bedarf sinken - mit der Folge von Marktspannungen und steigenden Preisen.
In den vergangenen zwanzig Jahren hat sich der Stromverbrauch pro Kopf in Deutschland auf rund ein Drittel verringert. Dieses beachtliche Ergebnis beruht vor allem auf dem Einsatz energiesparender Techniken in Haushalt, Industrie und Gewerbe. Weitere Rückgänge sind jedoch möglich und nötig - auch um die in Deutschland gesetzten anspruchsvollen Klimaschutzziele zu erreichen.
Jeder Einzelne kann einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten: Schon mit einfachen Maßnahmen kann der Stromverbrauch in Haushalten und Büros um rund 10 Prozent gesenkt werden. Mittelfristig spart der Ersatz alter Geräte bis zu 30 Prozent, bei der Beleuchtung sind sogar 80 Prozent Absenkung möglich.
Zahlreiche Einrichtungen informieren darüber, wie Sie Strom sparen können. Praktikable Tipps für nahezu alle Lebensbereiche bietet die Deutsche Energieagentur DENA [ LINK zu www.stromeffizienz.de]. In jedem Fall macht es Sinn, zunächst zu prüfen, wo wie viel Strom verbraucht wird. Beispielsweise benötigen wir für die Beleuchtung ebenso viel Energie wie fürs Kochen und Backen mit Strom, denn der Verbrauch errechnet sich aus Leistung und Nutzungszeit.
Als bequem, aber teuer haben sich Stand-by-Schaltungen erwiesen. Ein Gerät, das 10 Watt im Dauerbetrieb braucht, schlägt in der jährlichen Stromrechnung mit etwa 17 Euro Mehrkosten zu Buche. Mit Hilfe eines einfachen Messgerätes können Sie prüfen, ob im ausgeschalteten Zustand eines Gerätes noch Strom fließt. Grundsätzlich ist das so, wenn irgendwo Lämpchen leuchten, Geräusche entstehen oder das Gerät warm ist.
Bei der Neuanschaffung elektrisch betriebener Geräte sollte nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch der Verbrauch geprüft werden. Das Marktvergleichsportal des Freiburger Öko-Institutes www.ecotopten.de bietet eine sehr gute Einkaufshilfe - vom LCD-Monitor über die Waschmaschine bis zum Auto.
Außerdem kann jeder Einzelne mit der Wahl des bezogenen Stroms und des Stromanbieters einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten - am besten schneiden die Anbieter von Ökostrom ab.
Strom kann auf verschiedenen Wegen erzeugt werden. In jedem Fall wird dabei direkt oder indirekt Kohlendioxid freigesetzt, das in der Atmosphäre zur weiteren Erderwärmung beiträgt. Bei einem Braunkohle-Kraftwerk sind das 1153 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugtem Strom (g/kWh), bei einem Steinkohle-Kraftwerk 949 g/kWh und bei einem Erdgas-Kraftwerk 428 g/kWh. Vorbildlich nehmen sich im Vergleich die erneuerbaren Energien aus: Bei der multikristallinen Solarzelle in Mitteldeutschland sind es 101 g/kWh, bei einem Wasserkraftwerk 40 g/kWh und bei auf dem Festland erzeugter Windenergie 24 g/kWh. Unter diesem Fokus kann auch ein Atomkraftwerk (AKW) mit einem Kohlendioxid-Ausstoß von 32 g/kWh punkten. Fragen der Sicherheit im Betrieb der AKW und die ungelöste Endlagerproblematik machen Atomstrom jedoch zum unkalkulierbaren Risiko.
Übrigens kann Strom auch anders gespart werden: Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, ob Sie alle Stromverbraucher wirklich brauchen? Prüfen Sie doch mal, welches Gerät Sie ersatzlos entsorgen können. Und manche Gewohnheit, wie das abendliche Fernsehen, raubt Zeit für wertvolle Tätigkeiten. Ziehen Sie einfach mal den Stecker und probieren Sie etwas anderes aus!
Foto: Stephanie Hofschläger / pixelio

Endergebnis
CO2-Einsparung: 684521 kg
Teilnehmende insgesamt: 531
