Beschlüsse zu "Klima und Umwelt"...
...vom Lutherischen Weltbund (LWB), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
Resolutionen des Lutherischen Weltbundes
Lutherische Kirchen wollen Anwalt für Klimaschutz sein
LWB-Vollversammlung fordert Reduktion um 40 Prozent von 1990 bis 2020
Stuttgart (Deutschland), 27. Juli 2010 - Der Lutherische Weltbund (LWB) will seine Bemühungen zum Schutz des Klimas verstärken. In einer öffentlichen Erklärung rief die Elfte Vollversammlung des LWB in Stuttgart die Mitgliedskirchen dazu auf; bei ihren Regierungen Massnahmen einzufordern, die dafür sorgen, dass die weltweite Emission von Treibhausgasen ihren Höhepunkt spätestens 2015 erreicht und danach schnell abnimmt.
Die Aufmerksamkeit soll besonders auf den Folgen des Klimawandels in verletzlichen Gemeinschaften liegen sowie die Stimme der indigenen Gruppen und deren ethische Massstäbe im Blick auf die Umwelt deutlich machen. Darüber hinaus sollen die Industrieländer aufgefordert werden, ihre Kohlendioxidemissionen gegenüber 1990 bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. Ausserdem sollen gerechte Instrumente geschaffen werden, mit denen Massnahmen zur Bewältigung des Klimawandels in Entwicklungsländern finanziert werden sollen.
Ausdrücklich wird in dem Papier auf die Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko Bezug genommen. Diese zeige, dass Sicherheit und Reinigungstechniken nicht Schritt gehalten hätten mit den wachsenden Umweltrisiken bei der Ausbeutung fossiler Brennstoffe. In diesem Zusammenhang wird auch das Scheitern des UN-Klimagipfels Ende 2009 in Kopenhagen bedauert, wo keine verbindlichen Klimaschutzmassnahmen festgelegt werden konnten.
LWB-Vollversammlungsdelegierte fordern mehr Transparenz in der Rohstoffindustrie
Mehr Nutzen für die Bevölkerung aus Abbau natürlicher Rohstoffe
Stuttgart (Deutschland), 26. Juli 2010 - Einen Beschluss zugunsten der Förderung natürlicher Rohstoffe haben die Delegierten der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) getroffen. Vor dem Hintergrund von Umweltzerstörung und Profitorientierung forderten die Delegierten während ihrer Tagung in Stuttgart (Deutschland) die LWB-Mitgliedskirchen auf, den Kampf gegen Korruption sowie die Bemühungen um grössere Transparenz im Bereich der Rohstoffindustrie zu unterstützen.
Der LWB-Generalsekretär wurde gebeten, die Mitgliedskirchen zu ermutigen und zu unterstützen, die in ihren Ländern auf eine Gesetzgebung dringen, die die öffentlichen Einnahmen, gute Umweltstandards, öffentliche Beteiligung der Betroffenen sowie Zugang zu und eine faire Verteilung von Ressourcen sichern soll.
Die Mitgliedskirchen sollten ihre Anwaltschaftsarbeit stärken und ausweiten und von der fördernden und weiterverarbeitenden Industrie mehr Rechenschaftspflicht und mehr soziale Verantwortung einfordern, hiess es in dem Beschluss.
Zudem wurden die Mitgliedskirchen aufgefordert, sich für ein faires, demokratisches und transparentes globales Finanzsystem und neue internationale Rechnungslegungsstandards einzusetzen, in denen Profite, Ausgaben, Steuern, Abgaben und Darlehen öffentlich gemacht werden, um Preisabsprachen und Steuerhinterziehung zu verhindern.
Der LWB soll die Weiterentwicklung von Fachkenntnissen im Bereich Rohstoffe und Finanzwesen in den Mitgliedskirchen fördern, damit deren Anwaltsrolle für Transparenz und Rechenschaftspflicht zu Einnahmen und nationalen Ressourcen gestärkt wird.
LWB-Vollversammlung verpflichtet sich zur Förderung nachhaltiger Praktiken
Orientierung an Erfahrungen des Deutschen Evangelischen Kirchentages
Stuttgart (Deutschland), 27. Juli 2010 - Die Delegierten der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben auf ihrer Tagung in Stuttgart (Deutschland) zur Förderung nachhaltiger Praktiken aufgerufen. Im Licht der Verpflichtung des LWB auf ökologische Nachhaltigkeit wurde der LWB aufgefordert, für seine Arbeit und Tagungen eine umfassende ökologische Grundsatzentscheidung zu treffen. Diese Grundsatzentscheidung soll die bereits getroffenen Massnahmen zur Reduzierung des Kohlendioxid-Fussabdrucks des LWB einschliessen wie das Kompensationssystem für CO2-Emissionen und die Reduzierung der Zahl gedruckter Dokumente.
Der LWB wurde aufgefordert, sich bis zum Jahr 2012 nach der EMAS-Verordnung (Öko-Audit-Verordnung / Eco Management and Audit Scheme) zertifizieren zu lassen.
Weiterhin wurde angeregt, sich im Blick auf eine umweltfreundliche Planung von Tagungen und Vollversammlungen an den Erfahrungen des Deutschen Evangelischen Kirchentages zu orientieren.

Endergebnis
CO2-Einsparung: 684521 kg
Teilnehmende insgesamt: 531
